Vhils, geboren 1987, ist ein portugiesischer Künstler, dessen visuelle Sprache auf dem Abtragen von Oberflächenschichten unter Verwendung verschiedener unkonventioneller Techniken und Werkzeuge beruht. Außenwände, Ausstellungsräume und speziell angefertigte Objekte/Materialien wurden durch seinen Ansatz transformiert: Er zerstört, um zu erschaffen und um das freizulegen, was unter der Oberfläche verborgen ist. Vhils hat seine Arbeiten in über 30 Ländern präsentiert, in denen er mit lokalen Gemeinschaften und Institutionen zusammengearbeitet hat, um in spezifische urbane Umgebungen einzugreifen und sich seinen Weg durch die Schichten ihrer jeweiligen Identitäten zu schnitzen, zu ätzen, zu bohren oder zu sprengen.

Die Installation Untitled entstand 2015 direkt an der Wand, bevor das Museum eröffnet wurde. Die Arbeit ist Teil von Scratching the Surface, einem fortlaufenden Projekt, das Vhils 2007 begonnen hat. Die Serie zeigt Porträts anonymer Menschen an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, die durch komplizierte Abtragungstechniken mit Hammer, Meißel und Bohrer geformt wurden – dabei bleibt das Mauerwerk erhalten. Indem er Verbindungen zwischen der abgebildeten unbekannten Person, der bearbeiteten Oberfläche, ihrer Umgebung und den Betrachtern herstellt, lädt Vhils uns ein, über Fragen der Identität in heutigen urbanen Gesellschaften nachzudenken. 

Ein weiteres beeindruckendes Werk von Vhils kann im Innenhof des Museums entdeckt werden. Die Diorama-Skulptur wurde 2017 durch das Formen von Beton in einem Gussverfahren geschaffen.

Leihgabe der Gewobag-Sammlung.