Adbusting

ist eine Form des subversiven Protests, bei der Werbeanzeigen manipuliert oder parodiert werden, um deren Botschaften zu verändern oder zu untergraben. Ziel ist es, die oft manipulative Natur von Werbung zu entlarven und gesellschaftliche oder politische Kritik zu üben.

Billboard-Kunst

nutzt Werbetafeln als Medium, um künstlerische oder gesellschaftliche Botschaften zu vermitteln.

Blackbook

dient Streetart-Künstlern, um ihre Arbeit zu dokumentieren. Es enthält Skizzen und Zeichnungen, Fotos oder Zeitungsartikel.

Calligraffiti

verbindet die Ästhetik traditioneller Kalligrafie mit der Ausdruckskraft und Dynamik von Graffiti. Die kunstvolle Gestaltung von Buchstaben erfolgt meist mit Markern und Stiften.

Fotorealismus

in der Malerei entstand um 1970. Die Darstellung ist so realistisch und detailgetreu umgesetzt, dass sie oft mit Fotografien verwechselt wird.

Gentrifizierung

ist ein sozioökonomischer Prozess, bei dem die Aufwertung von Stadtvierteln mit steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten einhergeht. Dieser Wandel kann zu einer Verdrängung der ursprünglichen Bewohner, meist aus einkommensschwächeren oder marginalisierten Gruppen, und zu einem Zuzug wohlhabenderer Menschen führen. Während Gentrifizierung oft eine Verbesserung der Infrastruktur und der städtischen Lebensqualität mit sich bringt, wird sie kritisiert, weil sie kulturelle Gemeinschaften destabilisieren und soziale Ungleichheiten verschärfen kann.

Graffiti

leitet sich vom italienischen Wort „Graffito“ für Inschriften auf Wänden ab. Es bezeichnet die Gestaltung von Signaturen (Tags), Motiven, Figuren (Characters), politischen Parolen oder einer Buchstabengruppe (Style) auf Wänden und Mauern im öffentlichen Raum.

Hip-Hop

ist eine kulturelle Bewegung, die in den 1970er Jahren in den afroamerikanischen und lateinamerikanischen Gemeinschaften der Bronx, New York, entstanden ist. Sie umfasst vier zentrale Elemente: Rap (Worte), DJing (Musik), Breakdance/B-Boying/B-Girling (Tanz) und Graffiti (Kunst).

Hyperrealismus

ist eine Stilrichtung, die detailgetreue und gegenständliche Darstellungen nahe an Täuschungen bezeichnet. Ein hyperrealistisches Werk (Gemälde, Bildhauerei, Fotografie, Film) versucht Illusionen zu schaffen, die die Realität übertreffen. Hyperrealismus zählt zur Pop-Art.

Lettering

bezeichnet die kreative Gestaltung von Buchstaben und Schriftzügen, die in verschiedenen Stilen wie Tags, Throw-ups, Bubble Letters, Block Letters, Wildstyle und Calligraffiti vorkommen. Jeder Stil hat eine eigene Ästhetik, von einfachen und schnellen Tags bis hin zu komplexen und abstrakten Wildstyle-Designs.

Martha Cooper Library (MCL)

ist eine Bibliothek im URBAN NATION Museum. Sie ist spezialisiert auf Literatur über Streetart, Graffiti und Urban Art seit 1960. Nach Anmeldung steht die Bibliothek allen Menschen über 18 Jahre zur Benutzung offen.

Mural

ist eine großflächige Komposition, die meist an Gebäuden angebracht wird. Muralism oder Wandmalerei entsteht meist als Auftragskunst. Dabei geht es nicht nur darum, eine Umgebung mit einer ansprechenden Darstellung zu beleben und zu verschönern, sondern auch Botschaften weiterzugeben. Projekte des URBAN NATION Museums und der Stiftung Berliner Leben werden ONE WALLS genannt.

Paste-up

bezeichnet eine Technik der Streetart, bei der in Anlehnung an die Plakatkunst vorgefertigte Bilder oder Poster auf Oberflächen im öffentlichen Raum geklebt werden. Sie umfassen eine Vielzahl von Techniken wie Handbemalung, Siebdruck oder Schablone.

Pop-Art

bezeichnet eine Kunstrichtung aus den 1950er Jahren mit Motiven aus Populärkultur, Medien und Werbung. Oft bunt und knallig will sie ein breites Publikum ansprechen und erreichen.

Pop-Surrealismus

ist insofern eine Steigerung des Surrealismus, als diese Kunstrichtung, ähnlich wie in der Pop-Art, den klassischen Surrealismus in eine populärere Form wandelt. Im Surrealismus werden unter anderem Dichtung, Träume, Zufall und Psychoanalyse genutzt, um imaginäre Kompositionen zu gestalten. Der Pop-Surrealismus stützt sich auf Themen und Muster der Popkultur sowie auf Comics, Science-Fiction und TV-Zeichentrickserien. Kenny Scharf gilt als Pionier dieser Kunstrichtung.

Post-Graffiti

ist eine Weiterentwicklung des Graffiti-Writings. Es bedient sich nicht nur der kunstvollen Gestaltung von Buchstaben, sondern reflektiert gleichzeitig über das Medium und dessen Träger, oft verbunden mit einer ironischen Konnotation.

Stencil- oder Schablonen-Graffiti

ist eine Technik, bei der zunächst die Form als Negativ in eine Schablone geschnitten und dann mit Farbe, z. B. aus der Spraydose, auf den Untergrund gebracht wird. Mit weiteren Schablonen können andere Farben und Details ergänzt werden.

Streetart

bezeichnet eine Kunstform im öffentlichen Raum, die sich mit Botschaften an ein breites Publikum richtet. Im weiteren Sinne zählen dazu auch Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die ihr Schaffen auf der Straße begonnen haben und im Atelier fortsetzen.

Subvertising

ist die Zweckentfremdung von Werbemitteln im öffentlichen Kontext. Als Wortbildung aus dem englischen „Subversion“ und „Advertising“ (Werbung) hat sie zum Ziel, durch Ironie und Parodie Werbekampagnen zu hinterfragen und ihre Mechanismen zu entlarven, um die öffentliche Meinung zur kritischen Betrachtung zu aktivieren.

Surrealismus

ist eine vielfältige Kunstrichtung, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte. Ihre Vertreter bedienen sich unter anderem des Zufalls, des Traums, der Dichtung und der Psychoanalyse, um Abwandlungen des Alltäglichen oder imaginäre Welten und Gestaltungen zu schaffen.

Tag

ist der individuelle Name eines Sprayers.

Urban Art

ist ein Sammelbegriff für Interventionen, die einerseits im öffentlichen Raum stattfinden, andererseits in weiterer Form in Galerien und im musealen Bereich ausgestellt werden. Sie schließt sowohl Graffiti und Streetart ein als auch Installationen und Interventionen auf der Straße.

Wildstyle

bezeichnet eine Form des Graffiti, bei dem die Buchstaben kunstvoll ineinander verschränkt werden, manchmal bis hin zur Unkenntlichkeit.

Writer’s Bench

bezeichnet in der Graffiti-Szene einen Treffpunkt für Writer. Sie kamen, um Pläne zu schmieden, Blackbooks zu signieren und Streitigkeiten beizulegen. Die Hauptbeschäftigung war das Betrachten von Kunstwerken an vorbeifahrenden Zügen (das sogenannte Benching). Der letzte aktive Standort war die U-Bahn-Station 149th Street Grand Concourse in der Bronx, sie war bis in die späten 1980er Jahre in Gebrauch.

Writing

ist eine Form des Graffiti, bei der Künstlerinnen und Künstler mit Schriftzügen, hauptsächlich Tags, arbeiten. Erstmals tauchte es Ende der 1960er Jahre in Philadelphia auf und entwickelte sich in den 1970er Jahren in New York weiter.