Rocco und seine Brüder, das Künstlerkollektiv aus Berlin mit Wurzeln im Graffiti-Writing, ist seit 2016 für seine Installationen im öffentlichen Raum bekannt. Sie bezeichnen sich selbst als „Kunstaktivisten“ und schaffen provokante Installationen mit sozialem Bezug.

Ihre neueste Arbeit, die sie für diese Ausstellung geschaffen haben, ist eine hybride Rekonstruktion zweier historischer „Writers Benches“, öffentlicher Treffpunkte der Graffiti-Szene. In New York wurde der Bahnsteig an der 149th Street Grand Concourse Station als idealer Standort gewählt, da hier die IRT-Linien 2 und 5 zusammenlaufen und die Arbeiten von Graffiti-Writern aus der Bronx und Brooklyn zu sehen waren. Auf der Bank am Bahnsteig versammelten sich die Writer, um die vorbeifahrenden bemalten Züge zu begutachten, Stile zu studieren und Wissen weiterzugeben, andere Writer zu treffen und sich gegenseitig ihre „Black Books“ zu signieren. „Benching“ wurde zu einem eigenständigen Verb für das Erspähen von Graffiti-Kunstwerken auf dem Bahnhof.

Berlin hatte seine eigene legendäre „Bench“ am Bahnhof Friedrichstraße, etwa zu der Zeit, als die nahe gelegene Mauer fiel. Mit der Kombination der nachempfundenen Mosaikfliesen beider Bahnsteige erweisen Rocco und seine Brüder der „Bench“-Tradition ihre Reverenz, aus der die soziale Graffiti-Kultur hervorging.

Auftragsarbeit