Carlos Mare alias Mare139, geboren 1965, ist einer der Pioniere des New Yorker Subway-Writings. Mit seinem charakteristischen Schriftzugstil begann er 1985, Metallskulpturen zu schaffen – eine Möglichkeit, das Graffiti-Writing über die zweidimensionale Wand hinaus zu erweitern, um Graffiti aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dieser innovative Ansatz ist auch heute noch kennzeichnend für Mares Arbeit als bildender Künstler. Als Bildhauer wurde Mare139 mit der Metallskulptur K bekannt, dem Beginn einer Serie von großformatigen Skulpturen, die die Formen des Graffiti-Schriftzugs beibehalten, aber in den Raum gefaltet wurden. In den folgenden Jahren ließ er sich zunehmend von Konstruktivismus, Kubismus und Futurismus inspirieren.

Mares Werk Center of Momentum Frame (2011) ist von seinen frühen Graffiti-Skulpturen aus den 1980er Jahren beeinflusst. Aus der Oberfläche treten dynamische Pfeile hervor, die sich ineinander verschlingen. Das Werk ist auch eine Hommage an die Eckreliefs des russischen Avantgardekünstlers Vladimir Tatlin und an die Hochreliefarbeiten des kürzlich verstorbenen New Yorker Bildhauers Frank Stella.

Leihgabe der Gewobag-Sammlung.